Das 4. Technical-Enduro-Race ist vorbei.
!!!Ein fettes DANKE an alle Teilnehmer/innen, Fans, Freunde und Unterstützer!!!
Das bewegende Bilder zum 4. Technical Enduro Race findest du hier:
Ergebnisse, Bilder und einen Bericht weiter unten
Fahrtechnik statt Ballern,
ein paar Worte von uns zum
4. Technical Enduro Race:
Wir geben es zu, die Wertungsprüfungen hatten es in sich. Schmale Holzbrücken, heftige Steilpassagen, fiese Paletten-Kurven, knackige Gegenanstiege und andere Gemeinheiten machten euch Enduro-Mountainbikern das Leben schwer. Doch am Ende der sechs Wertungsprüfungen blickten wir trotzdem in grinsende Gesichter. Es stellten sich am Ende 49 Teilnehmer/innen dieser besonderen Herausforderung.
Kalt startete dieser Sonntag im September. Die ersten Enduristen, noch ausgestattet mit dicken Pullovern, holten sich im Gewerbepark Thalheim ihr Starterpaket ab. Doch spätestens am Start der ersten Wertungsprüfung waren dünne Trikots angesagt. Das Wetter an diesem sonnigen Spätsommertag hätte nicht besser sein können.
Erst einmal einrollen, bevor es richtig zur Sache geht. Das war das Motto der ersten Wertungsprüfung. Die „Reservoir Stage“ war einigen Startern aus dem letzten Jahr noch in Erinnerung. Unweit der Talsperre Stollberg schlängelt sich ein flowiger Trail durch den Fichtenwald. Viele Bodenwellen, Waldkurven, Wurzeln und auch ein paar kleinere Baumstämme mussten durch die Mountainbiker überwunden werden.
Die erste Wertungsprüfung hätte noch als anspruchsvolle Endurostage durchgehen können. Nun ging es aber auf der „Silver Mining Stage“ ordentlich zur Sache. Spätestens jetzt wurde jedem Biker klar, worauf er sich bei diesem Rennen eingelassen hatte. Heftige Steilpassagen durch tiefe Löcher mussten durchfahren werden. Schmale Holzbrücken erforderten höchste Konzentration. Am Ende der Stage wartete noch eine steile Abfahrt in einen Steinbruch auf die Teilnehmer. Über einen knackigen Gegenanstieg, bei dem man ohne vorher aufgenommen Schwung keine Chance hatte, gelangten die Fahrer auf den letzten Streckenabschnitt. Die gesamte Wertungsprüfung wurde als „No-Foot“-Sektion gewertet. Dies bedeutete, dass Streckenposten die Fahrer genau beobachteten und jedes Herabsetzen eines Fußes sofort mit einer Zeitstrafe geahndet wurde.
Auch die dritte Wertungsprüfung „Technical Bikepark“ auf dem Trialgelände des MSC Thalheims war eine komplette „No-Foot“-Stage. Die Sonderprüfung konnte nahezu komplett von den Zuschauern überblickt werden. Erstmalig in diesem Jahr sorgte die Moderation durch „MC Daniel“ alias „Die Eventstimme“ für eine ordentliche Stimmung bei Zuschauern und Fahrern. An spektakulären Passagen fehlte es dieser sehr anspruchsvollen Wertungsprüfungen jedenfalls nicht. Einige Elemente dieser Stage werden nämlich sonst nur durch die Trialer des MSC überwunden.
Fernab von künstlichen Hindernissen war die „Brennero-Stage“ trotzdem äußerst anspruchsvoll. Auf dieser Naturstage im durchweg steilen Gelände waren sicheres Hinterrad-Versetzen und hohe Bike-Beherrschung gefragt. Unzählige Serpentinen auf trockenem, staubigem und rutschigem Waldboden mussten ohne große Fahrfehler überwunden werden. Die Streckenposten ahndeten wieder jedes Fußabsetzen der Fahrer mit bitteren Strafsekunden.
Ein weiterer Zuschauermagnet war die „Alpin-Stage“ auf dem Thalheimer Skihang. Einige Fahrer dachten, sie hätten es nach dem ersten Abschnitt der Wertungsprüfung, den ein ausschließlich im Wald verlaufender Trail darstellte, geschafft. Doch als sie dann aus dem Wald auf die Wiese des Skihangs kamen, machten einige Holzhindernisse und unzählige eng abgesteckte Wiesenkurven diese Strecke wirklich knifflig. Erschwerend kam hinzu, dass ab der Skihang-Wiese wieder „No-Foot“ angesagt war. Besonders fies war eine Kurve mit Palletten. Diese Paletten waren in einem sehr schwierig zu fahrenden Abstand gelegt und sorgten für die ein oder andere ungewollte Bodenprobe - oder anders gesagt - glimpflich ausgegangene Stürze.
Die sechste und damit letzte Wertungsprüfung fand wieder traditionell auf dem Gelände des Thalheimer Gewerbeparks statt. Die Fahrer mussten einen Rundkurs bezwingen, der mit großen Metallfässern, einer riesigen Feuerschale, rutschigen Holzpaletten und wackligen Autoreifen gespickt war. Dies natürlich wieder „No-Foot“. Einige Hindernisse konnten durch wesentlich einfachere - jedoch auch deutlich langsamere Streckenvarianten - umgangen werden. So kosteten die Elemente den Teilnehmern nicht nur ihre letzten Kraftreserven, sondern erforderten auch viel Mut und Entschlossenheit, wenn sie die schwierigen Elemente überwinden wollten.
Auch in diesem Jahr gingen die Teilnehmer wieder in drei Wertungsklassen an den Start. Mit einem Abstand von über einer Minute siegte am Ende Christian Müller in der Elite Klasse der Herren. Hinter ihm folgte auf Platz zwei Erik Fickelscheer und auf Platz drei Stephan Hofmann. Es stellten sich vier Frauen der besonderen Herausforderung. Andrea Wesp siegte mit über 6 Minuten Vorsprung vor Juditz Getz auf Platz zwei und Kristin Höring auf Platz drei. In der Hobby Klasse der Herren entschied Max Ruth das Rennen für sich. Auf Platz zwei folgte Valentin Kumpe und auf Platz drei Marc Hochheim.
Unzählige Stunden Arbeit liegen hinter uns. Die Gespräche mit den Grundstückbesitzern kosteten Nerven. Der Streckenbau trieb uns die eine oder andere Schweißperle auf die Stirn. Fast zehn Kilometer Absperrband haben wir verbraucht. Die Zeitmessung hat so manchem von uns schlaflose Nächte beschert.
Doch nun Schluss mit dem „Gejammer“. Das durchweg positive Feedback der Teilnehmer motiviert uns jedes Jahr aufs Neue, im nächsten Jahr wieder anzugreifen.
Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr ;)
Eure Technical Enduro Race Crew
Das Video vom 3. Technical Enduro Race:
Technical Enduro Race 2017 von Time95 - Mehr Mountainbike-Videos
Was ist das Technical Enduro Race?
Im Jahr 2015 gründete der sechsfache Trial-Weltmeister Marco Hösel gemeinsam mit den Riders4Christ ein völlig neues Rennformat.
Jedes Jahr verlangen die technisch anspruchsvollen Wertungsprüfungen des "Technical Enduro Races" den Fahrern einiges ab. Durch natürliche, aber auch gebaute Hindernisse, wird dem Rennen die Geschwindigkeit genommen. Deshalb kommt es - anders wie bei einem herkömmlichen Enduro-Rennen - nicht auf gnadenloses "Geballer" und " einfach nur draufhalten" an. Vielmehr ist eine saubere und vor allem sichere Fahrtechnik wichtig. Auch eine gute Orientierungsfähigkeit kann einen entscheidenden Vorteil bringen, denn die kniffligen Abfahrten und kurzen knackigen Anstiege müssen auf Sicht gefahren werden.
Das ist für Fahrer und Zuschauer gleichermassen spannend!
Zusätzlich gibt es Stages, auf denen abgewandelte Regeln aus dem Fahrrad-Trial angewendet werden. Auf den „No-Foot“-Sektionen wird beispielsweise das Herabsetzen eines Fußes von den Pedalen, aber auch das Schieben sofort mit einer Strafzeit geahndet.
Die Wertungsprüfungen sind nah beieinander gelegen und sehr gut einsehbar. Aus diesem Grund kommen neben den Fahrern auch die Zuschauer nicht zu kurz.
Während des familiären Rennens steht der Spaß in der Gemeinschaft im Vordergrund. Die Transferetappen können Zuschauer und Fahrer gemeinsam bestreiten.